MBI 036: Instagram testet bezahltes Abo-Feature und ist Social Funding die Zukunft?

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Herzlich Willkommen zur 36. Folge des Music Business Insider Podcasts. Ich bin Yannic von Artistant und das erwartet dich heute:

Instagram testet ein neues Abo-Feature!
Warum ist Social Funding die Zukunft?
Dein wöchentlicher Tipp.

Und damit herzlich willkommen zu einer neuen MBI-Folge. Heute dreht sich alles um das Thema Fan-Support. Hier will Instagram jetzt nämlich auch mit einsteigen. Für mich persönlich ist das ein absolutes Zukunftsthema und mit eine der wichtigsten Einnahmequellen für Musiker:innen in den nächsten Jahren. Mehr dazu aber später. Lass uns erstmal mit den News anfangen.

Bezahlte Abos bei Instagram

Instagram testet seit letzter Woche mit einer Hand voll ausgewählter Creator ein neues Abo-Feature. Die Creator können von ihren engsten Fans einen monatlichen Beitrag von 0,99$-99,99$ verlangen und ihnen dafür exklusive Gegenleistungen bieten. Hierzu gehören exklusive Stories, exklusive Livestreams und Abo-Abzeichen neben dem Namen in Kommentaren, DMs & Co. 

Man kann den treusten und interessiertesten Fans also nochmal extra Einblicke und Möglichkeiten bieten. Dafür können sich die Creator eben ein monatliches Einkommen über Instagram aufbauen. Auf dem Profil sieht man dann einen “Abonnieren”-Button und kann das Abo darüber abschließen. Hier kannst du dir einen der Test-Creator mal anschauen.

Instagram selbst sagt, dass sie von diesen Einnahmen bis mindestens 2023 keinen Anteil nehmen werden. Das gesamte Geld nach eventuellen Abzügen durch App Stores geht also an die Creator. 

Damit reiht sich Instagram in eine Reihe von anderen Plattformen ein, die ihren Top-Creatorn diese Möglichkeit bieten. Twitter bietet so ein Feature schon eine Zeit lang an, genau wie auch YouTube und natürlich gibt es auch die “klassischen” Social Funding-Anbieter wie Patreon & Co. Dazu aber gleich mehr.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob man nur durch extra Stories, Livestreams und ein kleines Abzeichen so viel Mehrwert bieten kann, dass die Fans dafür zahlen wollen. Hier muss man ja dann einen guten Kompromiss finden. Einerseits genug exklusive Inhalte und Mehrwert für die zahlenden Abonnenten, aber auf den anderen Seite auch keine zweitklassigen Inhalte für die normalen Follower. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie das Feature so ankommt und was sich die Creator dafür einfallen lassen.

Ach ja und warum macht Instagram das? – Vermutlich, weil ihnen die Creator sonst zu anderen Plattformen abwandern und damit eventuell auch die Nutzer. Es ist ja aktuell, abseits von bezahlten Stories oder Posts, fast unmöglich auf Instagram Geld zu verdienen. Wenn du als Creator also eine Community hast und du diese aber quasi nicht monetarisieren kannst, wirst du früher oder später nach anderen Möglichkeiten suchen. Schauen wir mal, wie es bei Instagram damit weitergeht.

Lass mir doch auch sehr gerne mal deine Meinung dazu da! Würdest du für sowas bei deinen Lieblingsaccounts bezahlen oder anders herum, was würdest du als Gegenleistung dafür erwarten? Ich bin auf deine Meinung gespannt!

Ist Social Funding die Zukunft?

Das was Instagram jetzt testet ist erstmal nichts neues. Diese Art von Fan Support lässt sich auch als Social Funding oder Social Payment bezeichnen. Wie der Name schon sagt, geht es hier eben darum, direkt von den eigenen Fans finanziert zu werden. Entweder über einen monatlichen Beitrag, pro Projekt oder einmalig.

Vorreiter in diesem Bereich ist wahrscheinlich die Plattform Patreon, die es schon seit 2013 gibt. Aber es gibt durchaus auch andere Anbieter, wie zum Beispiel Ko-Fi oder Buy Me A Coffee. Alle mit teilweise unterschiedlichen Kostenstrukturen und Features.

Im Grunde machen aber alle das gleiche: Sie bieten Kreativen die Möglichkeit, direkt von ihren Fans finanziert zu werden. Das sind zum Beispiel Kreative aus den Bereichen Webvideo, Blogs, Podcasts oder natürlich auch Musik. Hier hast du dann die Möglichkeit deinen Fans, für ihren Beitrag, gewissen Gegenleistungen zu bieten. Das könnten zum Beispiel, wie bei Instagram, exklusive Livestreams oder Einblicke hinter die Kulissen sein, aber natürlich auch andere Vorteile wie frühzeitigen Zugang zu neuen Songs, Mitbestimmungsrechte oder Rabattcodes.

Das in meinen Augen Schöne daran ist, dass die Unterstützung eben direkt von den Fans kommt und nicht über verschiedenste Mittelsmänner läuft. Außerdem ist dieses meist monatliche Einkommen relativ kalkulierbar und gleichbleibend. Das ist ja in anderen Bereichen der Musikindustrie nicht unbedingt der Fall.

Für mich ist das also eine unfassbar interessante Einnahmequelle, die Musiker:innen und vielen anderen dabei helfen kann, von ihrer Kunst zu leben und eine noch engere Bindung zu den Fans aufzubauen. 

Du solltest dir das also unbedingt mal anschauen! Bedenke aber, dass es sich meistens erst lohnt, wenn du eine gewisse Nachfrage hierfür hast. Ansonsten machst du zum Beispiel deine monatlichen Livestreams für zwei Personen und musst deutlich mehr reinstecken als du raus bekommst. Wenn du aber eine Nachfrage hast, dann ist das mit eine der besten und nachhaltigsten Einnahmequellen in meinen Augen. Je direkter dich deine Fans unterstützen können, desto unabhängiger wirst du von externen Partnern und Plattformen.

Wöchentlicher Tipp

Und abschließend gibt es jetzt noch einen wöchentlichen Tipp für dich:
Hinterfrage regelmäßig was du so tust! Du veränderst dich mit der Zeit, die verschiedenen Plattformen verändern sich, eventuell deine Zielgruppe und definitiv auch unser Musikbusiness. Versuche also nicht immer alles bis zum Ende stur durchzuziehen, sondern stelle dir regelmäßig die Frage, ob du noch auf dem richtigen Weg bist. Manchmal sieht man einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und das sollte dir nicht passieren.

Sind deine Content-Formate noch die richtigen? Bist du noch auf den passenden Plattformen unterwegs? Funktioniert deine allgemeine Strategie? Und so weiter. Versuche immer mal wieder kritisch auf dich und deine Karriere zu blicken. Vielleicht fallen dir dadurch Dinge auf, die du noch optimieren kannst und die dich dann deinen Träumen immer näher bringen.

Und wenn dir sowas auffällt, dann gestehe dir das bitte auch ein, das ist völlig normal. Nicht alles ist immer Gold. Die eine Gruppe akzeptiert das, versucht sich weiterzuentwickeln und kommt voran. Die zweite Gruppe sucht die Schuld bei anderen, reimt sich irgendwelche Ausreden zusammen und bleibt auf der Stelle stehen. Zu welcher Gruppe willst du gehören?

Das war es jetzt aber wieder für diese Folge des Music Business Insider Podcasts. Ich hoffe wie immer, dass dir die Episode gefallen hat und du einiges lernen konntest. Natürlich freue ich mich auch sehr über dein Feedback, Anregungen für zukünftige Folgen oder auch eine Bewertung auf deiner Podcast-Plattform. Und falls du es noch nicht getan hast, dann folge auch gerne dem Podcast und unseren anderen Kanälen, jetzt aber erstmal vielen Dank für’s Zuhören und bis zum nächsten Mal. Deine Musik hat es verdient gehört zu werden.


Wenn dir dieser Beitrag geholfen hat, dann kannst du gerne noch weitere Artikel für Musiker:innen lesen, unsere YouTube-Videos anschauen oder uns auf Social Media folgen. Und natürlich sind wir auch sehr auf dein Feedback als Kommentar oder E-Mail gespannt! Danke und viel Erfolg!

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